INDUSTRIE

Verfall im stolzen Tudor-Stil

Die Maschinenbau-Fabrik Swiderski

Die neogotischen Fabrikgebäude der Maschinenbaufabrik Swiderski mit ihrem roten Backsteinturm schufen die Architekten Eduard Steyer und Paul Ranft im Jahr 1888. Der Wirtschaftsboom jener Zeit ließ auch für solche extravaganten Lösungen noch Platz.

Industrieruine hinter Zaun
Hinter den Zaunsfeldern erhebt sich der markante Bau mit dem Turm im Tudor-Stil

Grund für die Errichtung des Neubaus war ein abermaliger Umzug der 1867 von Philipp Swiderski gegründeten Fabrik, die zunächst Lederverarbeitungsmaschinen und Lithographiepressen herstellte. Am neuen Standort Leipzig-Plagwitz widmete sich die aufstrebende Firma der Produktion schnelllaufender Dampfmaschinen und so genannter Petroleum-Motoren. Im Jahre 1892 waren bereits 300 Arbeiter beschäftigt, das gut laufende Unternehmen firmierte zwei Jahre später zu einer Aktiengesellschaft um. Die 1990er Jahre erlebte die Fabrik als Betriebsteil III des VEB Druckmaschinenwerk Leipzig. Bald darauf war endgültig Schluss, seither liegt das Mitte der 1990er Jahre an die Rübesam-Gruppe verkaufte Areal brach.

Gusstreppe in Fabrikhalle
Die Treppe zur Fabrikverwaltung haben in den vergangenen Jahrzehnten zumeist Sprayer begangen
Blick in Produktionshalle
Hightech-Schmiede vor 120 Jahren: Blick in eine der noch vorhandenen Produktionshallen
Fensterfront in Ruine
Durch manche der Fenster richtet sich der Blick gleich direkt himmelwärts
Fassade Verwaltungsgebäude
Nach Abriss eines Anbaus wendet sich die Innenseite der Fabrikhalle nach außen
Gebäudeensemble Maschinenfabrik
Auf dem beräumten und notgesichertem Gelände begegnen sich Natur, Verfall und Architektur
Fabrikgebäude mit Turm
Trutzig steht der Turm der markanten Fabrikanlage gegen den Lauf der Zeiten
Fassade mit Baumbewuchs
Die Zeit hat tiefe Narben an den Fassaden hinterlassen, den Rest holt sich schrittweise die Natur
Fassade mit Werbung
Was heute als Werbung im TV und Internet läuft, stand früher an der Häuserfronten
Leeres Fabrikgebäude und Schornstein
Als Kirchtürme des Industriezeitalters reckten sich Schornsteine empor, die heute nur noch selten zu finden sind
Freifläche Markranstädter Straße
Noch ist viel ungenutzter Raum im ehemaligen Industrierevier, der mit der Verdichtung der wachsenden Stadt verschwinden wird
Brachfläche mit Stein
Spur der Steine: Die Übergänge zwischen Natur und Industrielandschaft sind bei den Lost Places fließend

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