Orte & Plätze 2


Verlorene Stätten ohne Adresse

Lost Places und Orte von Brüchen in der Zeit sind fast überall, aber auch mit GPS-Unterstützung nicht immer zu finden. Es können historische Orte oder geografische Plätze sein, aber auch Dachböden und andere Nischen gehören auf eine imaginäre Landkarte des Vergessenen. Bei allen Unterschieden teilen sie sich die Besonderheit, dass sie aus dem Kontext ihrer jeweiligen Zeit herausgefallen sind.

Verlassenes Haus

#9 Abwicklung im Zeitraffer

Ein Industrierevier verschwindet

Hof Baumwollspinnerei

Nach der politischen Wende in der DDR ging es mit den 90.000 Industriearbeitsplätzen in Leipzig-Plagwitz binnen kürzester Zeit bergab, begann flächendeckender Abriss. Viel hat sich seitdem zum Positiven verändert, doch einige Orte sind verlassen geblieben.

#10 Triumph der Neuen Schäbigkeit

Ein Lost Place muss Platz machen

Baustelle Hafenmauer

Der in den 1930er Jahren entstandene Hafen in Leipzig hatte über Jahrzehnte keinen Anschluss an das Gewässernetz. Mit der Anbindung kam die Aufwertung des Gebietes und der Bau eines neuen Stadtviertels, das allerdings nicht nur unter Architekten durchgefallen ist.

#11 Kleines Haus am Wald

Ferienidyll kann Lost Place werden

Verlassenes Häuschen

Statistisch gesehen hätten Beherbergungsbetriebe in Deutschland keinen Grund zum Jammern. Ausgaben fürs Reisen stehen auf dem zweiten Platz der Prioritätenliste. Nach der Corona-Flaute wurde in der Branche zugelegt, doch das gilt nicht für alle und auch nicht überall.

#12 Sport frei! an verlorenen Orten

Ehemalige Wettkampfstätten als Lost Places

Ruine Rennschlittenbahn

Leistungssport wird mit den Zuschauerzahlen zum Politikum. Medaillen und finanzielle Förderung befeuern den Ehrgeiz von Aktiven wie Funktionären, Prestigeobjekte entstehen. Von ihnen verbleiben viele als markante Lost Places in der Landschaft.

#13 Leipzig 416 – Stadtbrache XXL

Über Freiladebahnhof bläst der Wind

Abriss Bahnhofsanlage

Auf dem Papier sollte es ein Vorzeige-Viertel mit innovativem und sozialem Wohnkonzept werden. In der Realität prägten Grundstücksspekulationen, flaue Absichtserklärungen und Aufschübe das Geschehen. Aber regelmäßig war alles immer wieder in guten Händen.

#14 Ruinen ohne Weißes Gold

Kaolin-Standort Spergau als Lost Place

Fabrik im Wildwuchs

Spergau rückte als Lagerstätte von Kaolin Ende der 1870er Jahre zum Industriestandort auf. Das Ende der DDR und der internationale Markt hängten den mitteldeutschen Produktionsstandort rasch ab. Seit drei Jahrzehnten bestimmen Wildwuchs und Ruinen das Bild.

#15 Macht hoch die Tür ...

Kirchen zwischen Leerstand und Lost Place

Stiftsruine Petersberg

Alljährlich zur Adventszeit rücken Kirchen mit vorweihnachtlichen Musikaufführungen, eingerahmt von Kerzenschein und erwartungsvoller Stille, in den Fokus der Aufmerksamkeit. Der Rest das Jahres ist dann wieder von Leerstand und Krisenmeldungen geprägt ...

#16 Verfall auf Raten ist beendet

Lost Place Taubenhaus Freiroda ist weg

Häuschen im Dorf

Der 320-Seelen-Ort Freiroda, heute Teil der Stadt Schkeuditz bei Leipzig, hatte mit dem so genannten Taubenhaus ein markantes wie schönes Gebäude. Nach Jahrzehnten des Verfalls und dem Abriss aller Nachbargebäude gehörte es nur noch zu den verlassenen Orten.

#17 Landschaft als Lost Place

Mondlandschaften nach der Braunkohle

Großgerät im Tagebau

Die Kohlegewinnung in den Mitteldeutschen Revieren startete in den 1920er Jahren im großen Stil. Doch nicht allein weggebaggerte Orte und Landschaften brachten Verwerfungen. Auch nach dem Ende der Tagebaue bleiben noch für Jahrzehnte gravierende Probleme zurück.