ANGEHEFTET 13 | 1:45 Min
Die tief stehende Sonne und die Vielfalt der Farben machen den Herbst für die meisten Fotografen zur beliebtesten Jahreseit. Die verbreiteten Herbstmelancholien an den schwindenden Tagen passen recht gut zu Themenfeldern wie Lost Places.
Den Dichter Rainer Maria Rilke erreichte die Herbstmelancholie im Jahre 1902 in Paris, wo sein berühmtes Gedicht Herbsttag entstand: Wer jetzt kein Haus baut, baut sich keines mehr/Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben ...
Seither gehören die Zeilen zum Standard-Repertoire eines melancholisch angehauchten Herbstes. Das kann Rilke nicht exklusiv für sich reklamieren. Denn alljährlich sprechen viele im Herbst von Depressionen, vom Herbstblues oder dem wehmütigen Abschied. Der warme grüne Sommer ist nicht mehr da ist und die Natur geht zur Ruhe. Die Blätter werden goldbunt, die Tage kürzer und die Abende länger. Mitunter ist alles tagelang grau und verregnet, die Vögel haben sich längst auf den Weg nach Süden gemacht. Dann droht auch noch der Winter mit Schnee und Eis ...