Die Beschäftigung mit dem Themenfeld der Lost Places legt bereits bei leichtem Kratzen an der Oberfläche überraschende wie spannende Dinge frei. Rund um die verlorenen Orte und Brüche in der Zeit ist wesentlich mehr zu entdecken als der oberflächliche Schauder über Verfall, Verlassenheit und Verlust. Der kleine Umweg zu Hintergründen und Querverweisen lohnt sich.
#1 Die bestversteckte Stadtansicht
Unentdecktes aus DM-Zeiten
Eine Stadtansicht Leipzigs haben viele in ihren Händen gehalten. Aufgefallen ist das nur wenigen, auch nicht den als findig geltenden Leipzigern. Die Geschichte beginnt zu einer Zeit, als die D-Mark in Leipzig noch als Forum-Schecks oder blaue Fliesen im Umlauf war.
#2 Kinder, wie die Zeit vergeht!
Die gnadenlose Herrschaft des Zeitgeistes
Zweimal im Jahr bringt es die Zeitumstellung ins Gedächtnis: Die Uhrzeit ist Festlegung und kein Naturgesetz. Sie ist aber vergleichsweise neu. Bis zu den Umwälzungen der Industrialisierung genügten Sonnenlicht und Glockenläuten, um regelkonform über den Tag zu kommen.
#3 So geht Lockdown richtig!
Über das Dichtmachen von Lost Places
Was liegt näher, als das Jahr 2020 mit einem Lockdown-Thema endlich herunterzufahren? Der englische Begriff lockdown steht jedoch nicht allein für Ausgangssperre, sondern auch für die Absperrung oder Verriegelung von Gebäuden oder einzelnen Bereichen.
#4 Goldlaub und Melancholie
Lost Places in ihrer besten Jahreszeit
Die tief stehende Sonne und die Vielfalt der Farben machen den Herbst für die meisten Fotografen zur beliebtesten Jahreseit. Bei anderen ist sie weniger beliebt. Die verbreiteten Herbstmelancholien an den schwindenden Tagen passen recht gut zu verlorenen und verlassenen Orten.
#5 Zeitsprung unter Schnee und Eis
Verborgene Lost Places im Winter
Der Schnee deckt die verlorenen und verlassenen Orte ab. So ergeben sich vergängliche Impressionen. Spuren verschwinden, andere kommen. Wenn der fotogene Schnee-Winter ausbleibt, liefert die eine oder andere Archivaufnahme die passenden Erinnerungen.
#6 Neubeginn und Ende
Frühling und Lost Places
Ein blaues Band, das durch die Lüfte flattert, wird man im Frühling unter Lost Places vergebens suchen. Da schweigt des Dichters Höflichkeit. Die dunklen und trübsinnigen Jahreszeiten scheinen ein authentischeres Licht auf die verlorenen und verlassenen Orte zu werfen.
#7 Pragmatischer Visionär
Brüche um den Industriepionier Karl Heine
Er hatte einen großen Garibaldimantel um, in der Hand trug er stets ein Werkzeug, einen Spaten oder eine Hacke. Manchmal kam er auf seinem alten Schimmel angeritten. Brüllen konnte er wie kein anderer, wenn irgendetwas auf der Baustelle nicht klappte.
#8 Im Verschwinden festgehalten
Lost Places in Momentaufnahmen
Fotografien können die Flüchtigkeit eines Augenblicks bannen. Dabei muss man nicht einmal an die klassischen Schnappschüsse denken. Verschiedene Momentaufnahmen sind zur Dokumentation großer und kleiner Veränderungen in der Zeit ein wirkungsvolles Hilfsmittel.