INDUSTRIE 17 | 3:20 Min
Über Jahrzehnte war das Traditionsunternehmen Weltmarktführer in der Herstellung von Seilbahnen und Transportanlagen, mit der Wende kam das Aus. Nach zwei Jahrzehnten Leerstand und Verfall begann der Umbau der verlassenen Fabrikanlage zu einem Wohnpark.

Adolf Bleichert & Co. in Leipzig-Gohlis galten als die Spezialisten für die Herstellung von Drahtseilbahnen, Baggern und Krananlagen. Das Unternehmen stieg zeitweise zum Weltmarktführer auf, hielt zahlreiche Rekorde inne und besaß Niederlassungen in Paris, Brüssel und London. Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte der Betrieb als sowjetische Aktiengesellschaft Reparationsgüter. Diese SAG Bleichert ging 1954 als einer der letzten Betriebe in DDR-Volkseigentum über.




Damit verschwand der Name des Firmengründers, als VEB Verlade- und Transportanlagen lagen die Produktionsschwerpunkte nunmehr auf Autokränen, Elektrokarren und Staplern. Wenngleich die Produktlinie der Seilbahnen eingestellt wurde, baute der Betrieb Produktion und Kapazitäten weiter aus und wurde zum Stammbetrieb des TAKRAF-Kombinates der DDR. Die westdeutschen Standorte gingen später in der Friedrich Krupp AG auf. Die politische Wende 1989 brachte einen harten Schnitt. Bereits 1991 endete die Produktion am traditionellen Bleichert-Standort, 1993 ging die VTA Leipzig GmbH in der Liquidation. Am Stammsitz in Leipzig Gohlis folgten Leerstand und Verfall.








Das brachliegende Areal erwarb die CG-Gruppe, um es zu einer modernen Wohnanlage mit Büro- und Gewerbeflächern umzubauen. Gemeinsam mit der Leipziger GRK-Holding entstanden aus den Industrieruinen ab 2014 schrittweise für rund 80 Millionen Euro die Gohliser Höfe als neues Stadtquartier.
Nachtrag Herbst 2024




Atriumhaus, dahinter die
Fabrikterrassen

Königshaus, beim
Kopfbauvorn war wohl die Phantasie zu Ende