INDUSTRIE

Drahtseilakte für Bleichert

Industrieruine wird zur Edelimmobilie

Über Jahrzehnte war das Traditionsunternehmen Weltmarktführer in der Herstellung von Seilbahnen und Transportanlagen, mit der Wende kam das Aus. Nach zwei Jahrzehnten Leerstand und Verfall begann der Umbau der zwölf Produktionshallen zu einem Wohnpark.

Hauptgebäude Bleichert-Werke
Vor der alten Fassade wurde bereits seit dem Jahr 2015 um spätere Mieter geworben

Adolf Bleichert & Co in Leipzig-Gohlis galten als die Spezialisten für die Herstellung von Drahtseilbahnen, Baggern und Krananlagen. Der weltweit führende Hersteller von Seilbahnen hielt zahlreiche Rekorde inne und besaß Niederlassungen in Paris, Brüssel und London. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand der Name Bleicherts, wenngleich der wichtige Betrieb seine Produktion weiter ausbaute und zum Stammbetrieb des TAKRAF-Kombinates wurde. Die westdeutschen Standorte gingen später in der Friedrich Krupp AG auf. Mit der politischen Wende endete der VEB Verlade- und Transportanlagen 1991 in der Liquidation. Zunächst folgten am Stammsitz in Leipzig Gohlis Leerstand und Verfall.

Werkhalle Bleichert-Werke
Mehr als zwei Jahrzehnte standen die bereits beräumten Produktionshallen leer
Altes Werktor
Nach der Schließung dachte niemand, dass die Industrieruine eine Zukunft haben würde
Innenhof Fabrikruine
Das gesamte Werksgelände erstreckt sich über mehr als 12.000 Quadratmeter
Verfallene Villa
Verfall auf der Werksgelände und der angrenzenden Wilhelm-Sammet-Straße
Ruine in der Vegetation
Bis zum Jahr 2015 hatte sich erst einmal die Natur die Brachfläche erobert ...
Ruinöses Verwaltungsgebäude
... und wucherte schließlich auch das Informationsbanner am Hauptgebäude
Hinweisschild Blankstahllager
Einige Beschilderungen verrieten noch ein wenig über die einstige Nutzung
Verwitterte Backstein-Fassade
An der verwitterten Backstein-Fassade kann man den Lauf der Jahrzehnte erahnen
Turmhaube Verwaltungsgebäude
Die markante Turmhaube blickte im Jahr 2015 noch fensterlos übers Land

Das Areal erwarb die CG-Gruppe, um es zu einer Wohnanlage mit Büro- und Gewerbeflächern umzubauen. Nach mehr als fünfjähriger Bauzeit feierte man im September 2021 die abgeschlossene Revitalisierung der ehemaligen Fabrikanlage.


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