TECHNIK

Ausrangiert und aufgehoben

Lost Place Lokfriedhof Falkenberg

In Falkenberg, früher wichtiger Bahnknoten in Südbrandenburg, rosten beinahe fünfzig ausrangierte Dampflokomotiven der Reichsbahn still vor sich hin. Wenngleich die historischen Spuren verblassen, ist der Lokfriedehof ein beeindruckender Ort zwischen den Zeiten.

Treibachse einer Lokomotive
Die verlassenen Artefakte zeugen trotz ihres Verfalls vom Glanz vergangener Zeiten

Rostige Stahlleiber, zerbrochene Scheiben und blätternde Lackschichten, die die Sonne ausgeblichen hat. Ein gutes Vierteljahrhundert Stillstand präsentiert sich in Falkenberg, einem Städtchen zwischen Cottbus und Leipzig. Bernd Falz, ein Eisenbahnliebhaber und Sammler, kaufte nach der politischen Wende in großem Stil noch vorhandene Dampfloks auf, um sie gegen die Zeit zu erhalten.

Blick aus Führerhaus
Blick von einem Führerstand auf die scheinbar endlose Lokreihen in der Brandenburger Natur

Ein Museum im landläufigen Sinne ist dabei nicht entstanden, dafür die größte private Loksammlung in Deutschland. Die meisten der Loks in Falkenberg standen bereits vor dem Ende der DDR mehr oder minder gefleddert auf dem Abstellgleis. Aus dem Arbeitsdienst entlassen und entbehrlicher Teile beraubt, wurden sie als Heizprovisorien eingesetzt. Ein knappes Dutzend der Loks konnte äußerlich aufgearbeitet werden. Im alten Lokschuppen stehen sie unter einem schützenden Dach. Der Rest rostet auf dem weitläufigen Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes vor sich hin. Doch nicht nur die Dimensionen sind für einen verlassenen Ort des Verfalls beeindruckend.

Reihe mit Schrottloks
Die einstigen Boliden trotzen auf dem weitläufigen Bahngelände den Unbilden der Zeit
Lok vor Kohlebunker
Auch die Hochbunker-Bekohlungsanlage ist eindrucksvoller Zeuge vergangener Tage
Pflanzentriebe an Loks
Längst hat sich die Natur über die Exponate ausgebreitet und schafft neue Harmonien
Natur am Führerhaus
An vielen Stellen lässt sich der Zauber von Ruinen im Zeitalter der Romantik gut nachvollziehen
Schrottlok neben Birke
Die Ansichten, die der stille Verfall entstehen lässt, sind verstörend als auch beeindruckend
Lok an eingefallener Mauer
An den Loks und Anlagen hinterließen Jahrzehnte des Verfalls unübersehbar ihre Spuren
Rahmen einer Lok
Manche der Lokomotiven haben ihren früheren Betriebseinsatz nur als Torso überstanden
Führerstand einer Lok
Der Blick in den Führerstand offenbart die weite Ferne zu den vergangenen Einsatztagen
Loks in Warteschlange
Eine Wartegemeinschaft – mit Wartesignal, Loktorso und der Ruine eines Dienstgebäudes
Lokrahmen ohne Achse
Fehlende Baugruppen ermöglichen an manchen Stellen neue Ein- und Durchblicke
Lange Lokomotivreihe
Die bloße Menge der auf engstem Raum abgestellten Lokomotiven ist beeindruckend
Lok unter Kohlebunker
Unter dem Kohlebunker offenbart sich ein eindrucksvolles Ensemble des geregelten Verfalls
Blick auf Wasserkran
Auch ein Wasserkran, markantes Symbol der Dampflokzeit, steht funktionslos herum
Blick über die Gesamtanlage im Bw Falkenberg
Die Dimensionen der Anlage beeindrucken aus den unterschiedlichsten Perspektiven
Optische Aufarbeitung
Eine handvoll rühriger Enthusiasten ist dabei, einige Exemplare aus dem Zeitloch zu retten

Die Aufnahmen entstanden in den Jahren 2016, 2017 und 2019. Die Anlage hat sich bis heute nicht wesentlich geändert.

  ZUM ZWEITEN TEIL –  Lokfriedhof versinkt in Natur

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