In Falkenberg, früher wichtiger Bahnknoten in Südbrandenburg, rosten beinahe fünfzig ausrangierte Dampflokomotiven der Reichsbahn still vor sich hin. Wenngleich die technische Substanz unaufhaltbar verfällt, ist der Lokfriedhof ein beeindruckender Ort zwischen den Zeiten.
Die verlassenen Artefakte zeugen trotz ihres Verfalls vom Glanz vergangener Zeiten
Rostige Stahlleiber, zerbrochene Scheiben und blätternde Lackschichten, die Wetter und Sonne ausgeblichen haben. Mehrere Jahrzehnte Stillstand präsentieren sich in Falkenberg, einem brandenburgischem Städtchen zwischen Cottbus und Leipzig. Bernd Falz, ein Eisenbahnliebhaber und Sammler, kaufte nach der politischen Wende in großem Stil noch vorhandene Dampfloks auf, um sie gegen die Zeit zu erhalten.
Blick von einem Führerstand auf die scheinbar endlose Lokreihen in der Brandenburger NaturDie einstigen Boliden trotzen auf dem weitläufigen Bahngelände den Unbilden der Zeit Auch die Hochbunker-Bekohlungsanlage ist eindrucksvoller Zeuge vergangener Tage
Ein Museum im landläufigen Sinne ist dabei nicht entstanden, dafür die größte private Loksammlung in Deutschland. Die meisten der Loks in Falkenberg standen bereits vor dem Ende der DDR mehr oder minder gefleddert auf dem Abstellgleis. Aus dem Arbeitsdienst entlassen und entbehrlicher Teile beraubt, wurden sie als Heizprovisorien eingesetzt. Ein knappes Dutzend der Loks konnte äußerlich aufgearbeitet werden. Im alten Lokschuppen stehen sie unter einem schützenden Dach. Der Rest rostet auf dem weitläufigen Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes vor sich hin. Doch nicht nur die räumlichen Dimensionen sind für einen verlassenen Ort des Verfalls beeindruckend.
Längst hat sich die Natur über die Exponate ausgebreitet und schafft neue HarmonienAn vielen Stellen lässt sich der Zauber von Ruinen aus dem Zeitalter der Romantik gut nachvollziehenDie Ansichten, die der stille Verfall entstehen lässt, sind verstörend als auch beeindruckendAn den Loks und Anlagen hinterließen Jahrzehnte des Verfalls unübersehbar ihre Spuren Manche der Lokomotiven haben ihren früheren Betriebseinsatz nur als Torso überstandenDer Blick in den Führerstand offenbart die weite Ferne zu den vergangenen EinsatztagenEine Wartegemeinschaft – mit Wartesignal, Loktorso und der Ruine eines DienstgebäudesFehlende Baugruppen ermöglichen an manchen Stellen neue Ein- und DurchblickeDie bloße Menge der auf engstem Raum abgestellten Lokomotiven ist bereits beeindruckendUnter dem Kohlebunker offenbart sich ein eindrucksvolles Ensemble des geregelten VerfallsAuch ein Wasserkran, markantes Symbol der Dampflokzeit, steht im GeländeBesonders aus der Vogelperspektive beeindruckt die ungewöhnliche Techniksammlung am Rande der ZeitEine handvoll Enthusiasten versucht vor Ort, einige Exemplare vor dem Verfall zu bewahren